DAeC-Hauptversammlung in Jena
Im Vorfeld der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung hatte sich der „Modellflug im DAeC“ (= Bundeskommission Modellflug) dafür eingesetzt, die dringend notwendige Fortentwicklung des Dachverbands voran zu treiben. Bedauerlicherweise hatte der DAeC-Vorstand erklärt, nach der (absehbaren) Ablehnung seiner Reformvorschläge im September keine weiteren diesbezüglichen Aktivitäten mehr zu unternehmen. Dankenswerterweise übernahm es der MFSD, für den (nicht antragsberechtigten) „Modellflug im DAeC“ einen Dringlichkeitsantrag in die Hauptversammlung einzubringen. Dieser Antrag hatte im Kern zum Ziel, einerseits die enormen Kosten der Bundesgeschäftsstelle (BGSt.) in Braunschweig deutlich zu senken und andererseits die Tätigkeitsfelder zwischen Gesamtvertretung und einzelner Luftsportfachvertretung zu schärfen. Auch wenn es der Antrag nicht auf die Tagesordnung schaffte, fand er inhaltlich Zustimmung. Der Vorstand wurde in mehreren Redebeiträgen aufgefordert sich mit den Antragsthemen zu beschäftigen und für eine zielgerichtete Diskussion und zeitnahe Umsetzung zu sorgen.
Eine langjährige Forderung des „Modellflug im DAeC“ ist, den Bundeskommissionen die Möglichkeit zu schaffen, sich als eigenständige Zweigvereine mit Status e.V. im DAeC (= Gesamtverein) organisieren zu können. Der entsprechende Antrag, wie auch der Antrag, Bundeskommissionen zukünftig ein eigenes Antragsrecht auf der Hauptversammlung einzuräumen, wurden fast einstimmig angenommen. Damit ist endlich ein wichtiger Schritt für die Zukunft des DAeC getan worden.
Im Weiteren wurde beschlossen, dass der Verband Kooperationen mit anderen gemeinnützigen Organisationen eingehen kann, und Querfinanzierungen unter den Luftsportsparten nicht statthaft sind – eine grundlegende Bedingung, damit einzelne Sportsparten Fördermittel abgreifen können.
Das Thema einer neuen „assoziierten Mitgliedschaft“ löste einige Diskussionen aus. Dabei ging es nicht um eine assozierte Mitgliedschaft, wie sie schon im September vorgeschlagen worden war. Die jetzt beschlossene „assozierte Mitgliedschaft“ eröffnet nämlich die Option der vollen Teilhabe (mit Stimmrecht) in einer Luftsportsparte/Bundeskommission. Insoweit ist es leider recht missverständlich, dass von einer „assoziierten Mitgliedschaft“ gesprochen wird. Passender dürfte „Sportmitgliedschaft“ (oder so ähnlich) sein.
In einigen Redebeiträgen und Berichten wurde der „Luftsportverband Deutschland“ (LUVD) erwähnt. Die Sparte Segelflug wies darauf hin, dass die Entwicklung eines Parallelverbands ernst zu nehmen und es vor diesem Hintergrund um so wichtiger sei, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. Deutlich wurde auch der Präsident des Freiballonsportverbandes, der sich eindeutig vom LUVD distanzierte und zum DAeC bekannte.
Wir – der „Modellflug im DAeC“ – hatte keine großen Erwartung an die Hauptversammlung. Mit den Beschlüssen über die Einführung von „Zweigvereinen“ und des Antragsrechts für Bundeskommissionen hat der DAeC allerdings gezeigt, dass er zukunftsorientiert handeln will. Das ist durchaus erfreulich.